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Können wir etwas wissen? Verleiten uns Sinnestäuschungen, Träume und Halluzinationen nicht immer wieder dazu, falsche Meinungen zu bilden? Ist es nicht sogar denkbar, daß Gott oder ein böser Dämon in den Erkenntnisprozeß eingreift und uns falsche Meinungen eingibt? Diese skeptischen Fragen wurden bereits imMittelalter scharfsinnig diskutiert. Sie bildeten den Ausgangspunkt für eine sorgfältige Analyse des Wissensbegriffs und für eine kritische Prüfung von Wissensansprüchen. Diese Studie, die sich auf Theorien des 13. und 14. Jahrhunderts konzentriert, rekonstruiert die skeptischen Diskussionen im historischen Kontext, wertet sie in systematischer Hinsicht aus und schlägt dabei auch einen Bogen zu Gegenwartsdebatten. Sie geht auf prominente Philosophen wie Thomas von Aquin, Heinrich von Gent, Johannes Duns Scotus, Wilhelm von Ockham und Johannes Buridan ein, berücksichtigt aber auch weniger bekannte Autoren, die in den spätmittelalterlichen Kontroversen eine wichtige Rolle spielten. Diese Debatten sind auch heute noch anregend, weil sie verdeutlichen, dass die skeptische Herausforderung Anlass zur Ausformulierung ganz unterschiedlicher erkenntnistheoretischer Modelle gibt.